Selbst wenn er nicht für Borussia Dortmund aufläuft, ist Pierre-Emerick Aubameyang das große Thema derzeit. So war es auch am Freitagabend, als der BVB bei Hertha BSC ein wichtiges Bundesligaspiel zu absolvieren hatte, der Stürmer wegen mangelnder Trainingsleistungen in Dortmund bleiben musste - und den Abend nutzte, um die nächste Provokation zu starten. Denn während seine Mannschaftskollegen um die Punkte in der Hauptstadt kämpften, kickte Aubameyang fröhlich mit seinen Brüdern und Freunden in einer Soccer-Halle in Dortmund. Dabei trug er nach einem Bericht der zufällig anwesenden Bild-Zeitung das Trikot seines Kumpels Ousmane Dembélé. Jenes Mannes also, der sich im vergangenen Sommer erfolgreich aus seinem laufenden Vertrag herausstreikte. Ein ähnliches Verhalten legt nun auch Aubameyang an den Tag.
"Grundsätzlich beschäftigt mich nicht wirklich, wenn er irgendwo in irgendeiner Ecke kickt. Wenn er im Training gut arbeitet, dann wird er gegen Freiburg auch im Kader sein. Beim Abschlusstraining hatten wir den Eindruck, dass er mit vielen Dingen beschäftigt ist, aber nicht aber nicht mit der Vorbereitung auf das wichtige Spiel heute", erklärte Trainer Peter Stöger ein wenig süffisant. Und auch die Mannschaftskollegen gehen mittlerweile zu sehr unverblümten oder ironischen Äußerungen über. André Schürrle zum Beispiel. "Vielleicht hat er gedacht, er muss ein bisschen mehr machen, weil er heute nicht dabei ist", bemerkte der Nationalspieler spitz, als er auf den gleichzeitigen Hobby-Kick Aubameyangs angesprochen wurde. Und ganz allgemein zum sich hinziehenden Theater des wechselwilligen Gabuners sagte er: "Es ist unmöglich, das auszublenden. Das ist ein großes Thema in der Mannschaft. Das schafft Unruhe, das schafft Kopfschütteln in der ganzen Mannschaft. Deswegen ist es keine einfache Situation."
Der FC Arsenal hat Interesse an einer Verpflichtung des Dortmunder Torjägers. Aber noch wird dies nicht konkret in Form eines Angebots. Bis zum 31. Januar ist das Transferfenster in Europa noch geöffnet. Schürrle wirkt als zähle er die Tage, bis eine Entscheidung gefallen ist. "Noch zwölf Tage ist das Transferfenster offen, dann werden wir vielleicht etwas mehr Ruhe haben."
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Grundsätzlich scheint durchaus Sympathie für den derzeit etwas abtrünnigen Angreifer vorhanden zu sein. Aber die Gesamtlage schwächt das Kollektiv. "Es gab viele Sitzungen, wir haben oft mit ihm gesprochen. Wenn man mit ihm spricht, ist das ein guter Junge und es scheint alle okay. Aber was in seinem Kopf vorgeht, weiß keiner so genau, deswegen ist es nicht so einfach, da als Mannschaft entgegen zu wirken", klagt Schürrle, der gegen Berlin Aubameyangs Platz in der Sturmspitze einnahm: "Wir haben eine Mannschaft, die sehr kommunikativ ist, in der Dinge intern gelöst werden. Aber das ist schwer. Für alle wäre es gut, wenn das Thema schnell beendet wäre und etwas Ruhe einkehrt."